Von der Fürstenhistorie zur Landesgeschichte
Historiografische Arbeiten zur Geschichte Anhalts vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert
Geschichtsschreibung über den Raum Anhalt gibt es seit dem Mittelalter, sie wurde jedoch bislang noch nie systematisch und epochenübergreifend untersucht. Die Tagung nimmt daher erstmals die historiografischen Traditionen anhaltischer Geschichte von den Anfängen bis zur jüngsten Vergangenheit in den Blick. Die keineswegs triviale Frage, was „die Geschichte Anhalts“ in früheren Epochen bedeutete und was sie heute bedeuten kann, wird im Hinblick auf Entstehungszusammenhänge, Darstellungsabsichten, Funktionen und Sinnstiftungsziele von Historiografie diskutiert. Dazu beschäftigen sich die Vorträge mit bedeutenden Geschichtsschreibern, erfolgreichen Chroniken, populären Veröffentlichungen, gewichtigen Quelleneditionen und dominanten Rezeptionsweisen von Geschichte im Laufe der letzten Jahrhunderte.
Die Tagung steht einerseits in Verbindung mit dem Projekt eines »Handbuchs der Geschichte Anhalts«, das derzeit gemeinsam vom Arbeitskreis Anhalt der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt und dem Institut für Landesgeschichte am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie erarbeitet wird. Sie soll nicht nur helfen Forschungsthemen und Forschungslücken besser zu identifizieren, sondern kann auch die sich wandelnden Narrative anhaltischer Geschichte sichtbar machen. Auf diesen baut das Handbuch auf und reagiert darauf. Andererseits nimmt die Tagung mit der Historiografie auch ein wichtiges Thema vergleichender Landesgeschichte in den Blick. Sie leistet damit einen Beitrag zur Geschichte der Sachsen-Anhaltischen Landesgeschichtsforschung und trägt zur Selbstverständigung und Standortbestimmung des Faches bei.
Veranstaltet vom Institut für Landesgeschichte am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt und dem Museum Schloss Bernburg. Mit freundlicher Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt.
Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldung bis 26. Mai 2024 per E-Mail wird gebeten.