Zeitzeugenberichte zum Bombenangriff am 11. April 1945 auf die Sächsisch Anhaltische Amaturenfabrik
Zeitzeugenbericht
Standort: Ecke Parkstraße/Ernst-Grube-Straße

Der Zeitzeugenbericht stammt von
Irma Ludwigsen, Mitarbeiterin in der SAB Sächsisch Anhaltischen Armaturenfabrik
„Dicht gedrängt harrten wir in dem kleinen Luftschutzkeller als etwa 11.50 die Fabriksteile, die für die Rüstung arbeiteten, bombardiert wurden. Die Sprengbomben fielen mit solch einer Zielgenauigkeit, die unwahrscheinlich ist. In der Reihenfolge der Örtlichkeit: Büros, Lager, Dreherei Schlosserei, Manometerbau, Tischlerei und der Prüfstand für die Funkpeilgeräte. Dieser Prüfstand war etwas abseits auf dem von der benachbarten Wäscherei Edelweiß angemieteten Gelände errichtet. Das war alles wie wegrasiert, nur die beiden Betriebsteile Eisen- und Metallgießerei, die für den Privatsektor arbeiteten blieben so gut wie unversehrt. Die Eisengießerei war nur durch eine Fahrstraße, wo gerade ein Lkw durchpasste, von den Gebäuden der Rüstungsproduktion getrennt. Im Nachhinein gibt das Anlass darüber nachzudenken, weshalb die Bomben nicht die Bahnanlagen trafen, sondern rechts und links daneben einschlugen.“
Die Zeitzeugenberichte wurde eingesprochen von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Carolinum Bernburg.
Die Themenwoche „80 Jahre Kriegsende in Bernburg“ wird finanziert vom Land Sachsen-Anhalt.